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Der Doktor, Davina und Hildegard von Klitt bemühen sich!
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Geduld, Geduld!
Schon am 3. Tag auf Burg Grottental, fruchtete der so eng vorgeschriebene Tagesablauf der ersten Wochen und gipfelte bei Junghexen-Anwärterin Annabell in einem ersten Vergehen! Gerade einmal 2 Dekaden jung, war ihre Erwartungshaltung an sich selbst, noch nicht besonders ausgeprägt. Die Aussicht und wahrscheinlich die Lust auf Bestrafung, dem Ende der Langeweile, die ihr der Tagesablauf hier und da vorgab, diese Kräfte in ihr waren stark, wie auch die Erwartungshaltung gegenüber anderen! Deutlich und unmissverständlich klar, sind die Regeln auf Burg Grottental formuliert, sie sollten auch so verstanden sein.
Es gilt festzuhalten, auf Burg Grottental muss jede und jeder mitspielen, die Rolle ist auszufüllen und muss bewusst ausgebildet werden. Annabells Rolle am 3. Tag ist eindeutig! Mit ihren 20 Lebensjahren, am Tag der Aufnahme, ist sie auf der "untersten" Stufe in der Hierarchie der Burg Grottental eingegliedert, sie ist ab diesem Zeitpunkt eine Junghexen-Anwärterin!
Jede Willige, die am Tag ihres Eintritts, zwischen 18 und 21 Jahren jung ist, wird als Junghexen-Anwärterin, während die Neuen zwischen dem 22. und 29. Lebensjahr, sofort als Junghexe aufgenommen werden! Die Tagesabläufe unterscheiden sich sehr, die ersten 14 Tage sind für die Junghexen-Anwärterinnen die wichtigsten, gilt es doch in diesem Zeitraum zu bestehen, zu erkennen und sich den eventuellen Weg zur Junghexe zu erarbeiten!
Jeden Tag müssen die Jungehexen und die Anwärterinnen den Morgenspaziergang zum Wald der Schwarzen Vögel unternehmen. In diesem befindet sich auch das berüchtigte Moor, in welchem der Legende nach, die so wichtigen Botenstoffe für das lange Jungbleiben enthalten sind. Allerdings besagen die strengen Regeln, das alle Hexen ein Moorbad nehmen dürfen, die Anwärterinnen allerdings nicht! Sie müssen in dieser Zeit, gehorsam auf den, am Rande des Moores befindlichen, Bänken sitzen und gemeinsam mit den Vögeln unterhaltsam zwitschern (Lieder singen)!
Annabell aber bildete sich ein, da ihr die Individualität und das exquisite Selbstverständnis einer Hexe bekannt ist, schon jetzt ihren Willen zur Unangepasstheit darstellen zu müssen.
1. Garde Teufelsknecht
Hans-Karl-Valentin von Hiebe-Stock in Aufsichtuniform des Zuchthauses auf Burg Grottental
Er ist in seiner Rolle als Oberaufseher und Meldeadjutant voll aufgegangen. Seinem Spürsinn entgeht nichts, aber die Unart von Annabell, die geschah im Wald, da wo ER - nicht sein darf!
"Jawohl Doktor - ja Doktor - habe verstanden! Kammer 11, Haus A! Doktor, bis gleich!"
Der Doktor telefonierte mit Hans vom 1. Garde-Regiment der Teufelsknechte und ließ sich Annabells Ungezogenheit erklären. Die Absicht ist unbestritten, eine Wiederholung dieses Übels, würde zur Unterbringung im Zuchthaus führen! Der Doktor wusste natürlich, dass trotz diesem belasteten Namen, den meisten Bewohnerinnen, die Sagen und Legenden aus diesem Bereich der Burganlage bekannt sind und er nicht ausschließen kann, dass Annabell zu diesem Kreis gehört. Deshalb ließ er Hans durchsetzen, die ungezogene Annabell, für 2 Tage vom Morgenspaziergang auszuschließen. Eine vorzeitige Einweisung ins Zuchthaus wegen diesem Vergehen, könne er damit abwehren, die Frustrationsgrenze würde nochmals verschoben, er ahnte schon, in dieser Göre steckt mehr - viel mehr!
So ergab es sich, dass auf dem Weg zum Abendbrot, welches punkt 18:30 Uhr eingenommen wird, im Vorraum zum Speisesaal, ihr Name am schwarzen Brett zu finden war. Auf eben diesem Täfelchen wird all denen, die es betrifft, tabellarisch mitgeteilt, in welchem Kämmerlein oder in welchem Zimmer sie sich zu melden haben!
19:30 Uhr – Kammer 11, Haus A – Doktor-Gespräch
Eine gute Scheibe Bauernbrot, welch knusprige Kruste, hauchdünn bestrichen mit feiner Butter, etwas Schinken, der locker über den Rand kippt und Wellen schlägt. Gut besucht der Speisesaal, es duftet, aus den Tassen Kräuterdampf, Frischkäse und Trauben, ein Gurkensalat und frischeste Tomaten, alles appetitlich zur Selbstbedienung angerichtet.
"Ist sie das Doktor?"
Norma L., die Leibärztin der Teufelsknechte, schaut zum Doktor, immer wieder Geschirr, welches die tonale Matratze, in dieser Räumlichkeit bildet, immer wieder Schmatzen, immer wieder Getuschel und Flüstereien.
"19:30 Uhr in Kammer 11, Haus A! Hans rief mich heute an, sie hat wohl das Zwitschern verweigert. Junghexe Maria informierte ihn darüber, nun gilt es nachzuhaken! Vorsichtshalber habe ich 2 Tage Spazierverbot erteilt! Sie weiß das schon..."
Frau Dr. Norma L. blinzelt über den Tassenrand, schaut dem Doktor auf die Finger, wie er gekonnt die Salzkristalle über sein Tomatenbrot streut, geschickt ist er.
"Mahlzeit! Schmeckt´s?"
Wie aus dem Nichts, plötzlich und von beiden unbemerkt, steht Annabell am Tisch. Das Tablett in der Hand, scheint sie schon fertig und satt, lächelt zum Doktor, bemusstert Norma L., bevor sie mit den Worten, ich geh noch Duschen, den Platz wieder verlässt.
Ungläubig und belustigt geschockt, starren sich der Doktor und seine Tischnachbarin an, trinken Tee und blicken zur großen Uhr.
19:02 Uhr
Juvenal (58 - 140), eigentlich Decimus Iunius Iuvenalis, römischer Satiriker und Sittenrichter
"Weist Du, wer das komponiert hat?"
Annabell, im nüchternen Anstalts-Kleid, sie lauscht, hat Platz genommen in Kammer 11, des Hauses A, im Bereich des Sanatoriums.
Irgendwo hat sie diese Melodie schon einmal gehört, unbewusst, sicher in keinem Konzert. Der Doktor sitzt ihr gegenüber, beobachtet das Lauschen, die alten Wände, ein Raum ohne viele Details. Nur die schwere Anlage, die großen Lautsprecher, der analoge Verstärker und ein goldener Plattenspieler, dies alles bildet das Zentrum, ein optisches und akustisches Ensemble, welches dem Raum seine Bedeutung diktiert, für Stimmungen sorgt.
"Du hast heute das Zwitschern verweigert, warum? Sag nichts, denke die Antwort!"
Annabell erschrickt sanft, sie denkt an alles mögliche, ein Geklimper ist das, dieses Knistern der Platte, warum nicht sprechen, fast platzt es aus ihr raus, ihre Augen schreien.
Ernst, die Blicke sich treffen, Konzentration, rohe Wahrheiten im Gedankenbrei, der Doktor rührt, gibt Hitze, der heiße Dampf nützt ihm gar nichts, er will das Kaltgepresste, dosiert genauer, die Augen von Annabell geschlossen nun, langsam pfeift es!
Während der Doktor die Antwort notiert und in die Akte heftet, schläft Annabell seelenruhig zu Melodien von Smetana. Die Moldau, mal plätschernd, mal im vollem Rauschen, Orte und Landschaften, Annabell träumt...